„The Peacemakers“ (2023)

Mit „The Peacemakers“ hat der zeitgenössische walisische Komponist Karl Jenkins großen Friedensstiftern ein musikalisches Denkmal gesetzt. Sein Werk widmet er dem Andenken all jener, die durch Kriege ihr Leben verloren haben.

Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Mutter Teresa und Nelson Mandela haben etwas gemeinsam: Sie alle sind als Vorbilder ganzer Generationen und als Friedensstifter in die Geschichte eingegangen. Mit „The Peacemakers“ hat Karl Jenkins nicht nur ihnen ein musikalisches Denkmal gesetzt. Sein Werk widmet der walisische Komponist dem Andenken all jener, die durch Kriege ihr Leben verloren haben, insbesondere unschuldigen Zivilisten. Am Sonntag, 18. Juni, erklingt „The Peacemakers“ in der Katholischen Kirche St. Pius. Das Konzert der Liedertafel Neustadt mit dem Unterstufenchor des Goethe-Gymnasiums Germersheim und der Kurpfalzphilharmonie Heidelberg unter der Leitung von Jürgen Weisser beginnt um 18 Uhr. Die Solo-Partie übernimmt die Sopranistin Giorgia Cappello.

„Als ich anlässlich der Jahrtausendfeier ,The Armed Man: A Mass for Peace‘ komponierte, war ich in der Hoffnung, auf ein Jahrhundert des Friedens vorauszublicken. Leider hat sich nicht viel verändert.“ Diese Anmerkung stellte Karl Jenkins im September 2011 der Partitur von „The Peacemakers“ voran. „Angesichts der gegenwärtigen weltpolitischen Situation besitzen seine Worte noch immer eine erschreckende Aktualität“, betont Prof. Dr. Frank Sobirey, Erster Vorsitzender der Liedertafel Neustadt. „Umso wichtiger ist es uns, mit ,The Peacemakers‘ eine musikalische Friedensbotschaft zu senden.“

Der 1944 in Wales geborene Musiker Karl Jenkins zählt weltweit zu den populärsten zeitgenössischen Komponisten. Charakteristisch für ihn sind Werke, die sprachliche, kulturelle, stilistische und Genre-Grenzen überwinden. Für sein „Adiemus“ entwickelte er gar eine eigene Lautsprache. Mit diesem Werk erreichte Jenkins rund um den Globus die Spitze sowohl der Klassik- als auch der Pop-Charts. Auch für die Liedertafel Neustadt ist Karl Jenkins kein Unbekannter. 2012 präsentierte der Philharmonische Chor sein „Gloria“. 100 Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte die Liedertafel 2014 „The Armed Man“ auf, zusammen mit dem Schulchor des Leibniz-Gymnasiums Neustadt und den beiden Partnerchören der Liedertafel – der Cantoria Mâcon und der Lincoln Choral Society. Im Januar 2016 folgten Sängerinnen und Sänger der Liedertafel Neustadt der Einladung des Komponisten, unter seiner persönlichen Leitung mit weiteren Chören „The Armed Man“ in der New Yorker Carnegie Hall aufzuführen.

Während Jenkins in „The Armed Man“ die Kriegsgräuel thematisiert, beschreitet er in „The Peacemakers“ einen anderen Weg: Er vertont Botschaften des Friedens aus verschiedenen Epochen und Kulturen – von Jesaja über Jesus Christus und Bahá’u’lláh, den Begründer des Bahá’í-Glaubens, bis zu Albert Schweitzer und Anne Frank. „Karl Jenkins hat die einzelnen Teile des Werks in Rhythmus und Stil den entsprechenden Kulturen der Friedensbotschafter angepasst, sodass zum Beispiel afrikanische, indische oder keltische Klänge einander ablösen. Das gestaltet die Proben sehr abwechslungsreich“, berichtet Hermine Boeckmann, stellvertretende Vorsitzende und Sprecherin des Konzertchors.

Auch Dirigent Jürgen Weisser freut sich sehr auf das Konzert. Erstmals tritt am 18. Juni der 2005 von ihm ins Leben gerufene Unterstufenchor des Goethe-Gymnasiums Germersheim, den er bis heute leitet, gemeinsam mit der Liedertafel Neustadt auf. „Die Kinder sind hochmotiviert und fiebern diesem besonderen Ereignis entgegen“, so Jürgen Weisser. Der Chorleiter ist überzeugt: „Das musikalische Miteinander aller Akteure wird für so manchen Gänsehautmoment sorgen.“

Bildergalerie (Fotos von Mario Schaaf):